RARE WINES

AUF DAS WESENTLICHE REDUZIERT.

Reduzierung ist im Weinbau oft der Schüssel zur Qualität. Doch manchmal können zu enge Grenzen auch hemmend sein und Kreativität abschnüren. Tertius Boshoff mag keine Beschränkungen, sein Blick muss wandern – über den Tellerrand und zurück zum Wesentlichen. Er drückt es so aus: „Zu Anbeginn wurden die besten Weine von normalen Handwerkern hergestellt, die in den Wald gingen und wilde Beeren pflückten. Warum denken wir heute so kompliziert?“ Inspiriert von dieser Ursprünglichkeit hob er seine Artisan RARE Wines aus der Taufe. Die Trauben für seinen Apprentice White Cinsault stammen von 1964 gepflanzten Stöcken in den Bottelary Hills. Sorgfältig von Hand gepflückt und schonend gepresst wird der Wein in kleinen Eichenfässern mit Wildhefen fermentiert und dort neun Monate Sur Lie gelagert. Anschließend geht es ungeschönt und ungefiltert in die Flasche. Bei Blindproben wurde er als weißer Rhône bezeichnet. Kein Wunder bei dem Füllhorn aus Blumen, gelben Früchten und der einnehmenden Eleganz. Aus dem Piekernierskloof im Swartland stammen einige der besten Grenache-Weine Südafrikas. Ein gutes Omen für den Phantom Grenache, dessen Rebgut von einem der ältesten Weinberge der Region stammen. Ungefähr die Hälfte der Ernte wird direkt fermentiert und der Rest für acht Tage im offenen Tank manuell gequetscht. Nach 16 Monaten im französischen Eichenfass präsentiert er sich farbintensiv mit einem typischen Duft von roten Johannisbeeren, Sauerkirschen und etwas Lakritz. Er entwickelt sich stundenlang im Glas und könnte glatt als schlankere Variante eines Châteauneuf-du-Pape bezeichnet werden. Von beiden Weinen wurde jeweils nur ein Barrique-Fass vinifiziert.